Eine Veranstaltungsreihe im und am in situ-Parlament auf dem Toten Mann in Alberndorf / Pulkautal
Ein kollaterales Projekt der Vienna Biennale for Change 2021 PLANET LOVE CLIMATE CARE

SOIL NOT OIL (Vandana Shiva): Eine Serie von Gesprächen, Workshops und künstlerischen Aktionen zu den Themen Permakultur und Solidarische Landwirtschaft, Klimawandel und Wasser, „The Land of the Goddesses“ und Praxismodellen von Öko-Symbiose, Ökonomie, sozialer Struktur und situiertem Wissen

Elisabeth von Samsonow moderiert Begegnungen mit Landwirten, GärtnerInnen und Jägern aus der Gegend, die jede/r auf ihre Weise Initiative ergriffen haben und vorbildlich agieren: in Bezug auf den Boden (durch Terra Preta-Herstellung, Permakultur und Agroforestwirtschaft), auf ein neues Modell des Wirtschaftens (Direktvermarktung, Autonomisierung, Tausch) sowie auf den Klimawandel (durch Verbesserung der Wasserretention und des Bodenlebens). Auch das Pulkautal erlebt die dramatische Verschlechterung der Böden durch Humusabbau, Ausfall des Bodenschlusses und Wassermangel. Wer ergreift hier welche Maßnahmen? Welche Beispiele und welche Erfahrungen gibt es? Welche Fehler werden beobachtet und wie können diese vermieden werden? Welche Form der Solidarität gibt es unter denjenigen, die mit den Problemen des Klimawandels zu kämpfen haben? Die Art der Kultivierung des Bodens wird zu einem umkämpften Feld – nicht nur in der landwirtschaftlichen Praxis. Unter den gegenwärtigen Vorzeichen – Verschwinden der kleinteiligen Landwirtschaft, konzerngesteuerte Herstellung und Kapitalisierung von Nahrung, Zugriff auf Land und Ressourcen – wird der Boden zum Politikum erster Ordnung. Der Aufbau von Kommunikation, Solidarität und erweiterter Praxis wird zur Voraussetzung eines Widerstands gegen den nationalen und transnationalen Dirigismus und die marktdiktierte Abhängigkeit von Bauern. Die Veranstaltungsserie thematisiert Hoffnungen, Frustrationen und Visionen derjenigen, die einen neuen Weg gehen wollen. Es geht um die Potentiale von Regionen, um die Gestaltungsmöglichkeiten, die jeder einzelne Bauer als Grundbesitzer, als jemand, der über ein Territorium verfügt, hat. Die Explikation des „Grundes“ als aktivistisches Projekt der Gegenwart hat Vandana Shiva, Gründerin der Navdanya Biodiversity Farm in Indien, als wesentliche Voraussetzung einer ökologischen Wende definiert. Es geht also um die Wahrnehmung einer Schwelle oder Weichenstellung in die Zukunft, die über den Zustand der Biosphäre entscheidet. THE DISSIDENT GODDESSES’ NETWORK nimmt bewusst den Faden wieder auf, den der Ökofeminismus der 1970er Jahre begonnen hatte zu spinnen, der die (damals und teilweise auch heute noch subalterne) Rolle der Frauen mit der (subalternen) Rolle der Erde kurzschlussartig aufeinander bezogen hatte. Was sind die neuen Formen des Aufstands und was sind die neuen Formen der Subjektivität, die heute entworfen werden müssen? Ein Forum für „The people of Gaia“, die Leute von Gaia, die PlanetenbewohnerInnen, denen die Kooperation mit der lebendigen Erde ein Anliegen ist.

 

12. Juni 2021
10.00 Uhr
WASSER Brunnenbohrung an der Jurte mit Roman Wittmann (Brunnenbauer und Hobbygeologe, Hadres), Ruth Le Gear (Wasserexpertin, Künstlerin, „celestial aquatics“, Irland), Bernhard Schmid (Rebschule Schmid, Wassergruppe Hadres)

14.00 Uhr
WAS DIE PFLANZEN KÖNNEN Workshop
Ein Workshop und ein Gespräch mit Josef Widl (Ackerbauer und Schamane, Untermarkersdorf) und Bernhard Schmid (Rebschule Schmid, Hadres), Musik von Bernhard Schmid und Dorfmusik Hadres

 

21. Juni 2021
ECO FLIRT
Eröffnung der Ausstellung ECO FLIRT, Smolka Contemporary Wien
Studierende der Akademie der bildenden Künste Wien, Klasse Kunstanthropologie von Elisabeth von Samsonow, Co-kuratiert von Kate Strain
Ausstellungsdauer: 22. Juni. – 24. Juli

 

10. Juli 2021, 10.00 Uhr
HUMUS, DAS ERDENGESCHENK Workshop
Ein Gespräch mit Johannes Autrieth (biologischer Weinbau und biologische Humuspflege, Hadres), Heinrich Ledebur (Permakultur-Landwirt, Bio à la KarthPulkau), Franz North (Edenhof Hadres), Ines Fritz (Professorin an der Universität für Bodenkultur Wien) und Studierenden der Universität für Bodenkultur Wien, Lehrstuhl Ines Fritz (Humusplattform der BOKU)

 

7. August 2021, 10.00 Uhr
DAS HOLUNDER-GEDICHT
Eine Einführung in das Revier durch die Jägerschaft Alberndorf Robert Diem und Karl Koran anschließend eine kollektive Performance, ein land art-Theater über die Beziehung zwischen der Göttin Holle oder Holly und ihrem Baum im Land um Hollabrunn mit Elisabeth von Samsonow, Crew und Dorfmusik Hadres