Die Göttinnen-Bücher

Die Göttinnen-Bücher bilden ein wichtiges kommunikatives Instrument, welches dazu dient, die wissenschaftliche, künstlerische und regionale Dimension des Projektes miteinander zu verbinden. Die schön gestalteten kleinen Bücher unterstützen das Projekt dabei, die Ergebnisse und Erkenntnisse der Archäologie einem breiten Publikum in Niederösterreich bekannt zu machen. Projektziel ist es, die Selbstwahrnehmung der Frauen in Bezug auf ihre Bedeutung und Leistung innerhalb einer regionalen Ökonomie zu stärken. Die prähistorischen Figurinen werden als Symbole weiblicher Identifikation wieder ins Spiel gebracht. Jedes der Bücher ist einer der in Niederösterreich aufgefundenen prähistorischen Figurinen gewidmet: der Venus von Willendorf, der Fanny von Galgenberg, der Katharina von Falkenstein. Das vierte Büchlein entwirft einen Horizont für das geologische Material – Loess.Eine Frau in der Landschaft.

Fachlich hochqualifizierte ArchäologInnen, die auf diese Figurinen spezialisiert sind, oder, wie im Falle der Figurinen vom Galgenberg und Falkenstein, diese sogar selbst gehoben haben, verfassen informative Texte zu den Abbildungen der kleinen Plastiken (Walpurga Antl-Weiser, Christine Neugebauer-Maresch). Ein Interview mit einer Frau aus der Region über ihr Leben, ihre Rolle, ihre Möglichkeiten verknüpft das Bild der prähistorischen Figurinen mit der Realität der Frauen von heute. Dazu kommt ein kurzer Text über die kulturhistorische und psychologische Bedeutung der Mutter, der Frau oder der Tochter. Die Gestaltung der Bücher übernimmt die französisch-chilenische Künstlerin Federica Matta, die die Gruppe der Figurinen in ihren Zeichnungen animiert und wie in einem imaginären Theater auftreten lässt.

VENUS VON WILLENDORF

Das erste Göttinnen-Buch ist der Venus von Willendorf gewidmet, der berühmtesten Frau der Welt. Seit über hundert Jahren ist die kleine Figur, die 1908 auf einer Löss-Terrasse nahe der Donau gefunden wurde, Gegenstand intensiver Auseinandersetzungen. Dieses Buch berichtet von der Fundgeschichte und Bedeutung der Figur. Ein Interview mit einer Frau aus der Region über ihr Leben, ihre Rolle, ihre Möglichkeiten verknüpft das Bild der prähistorischen Figurine mit der Realität der Frauen von heute. Dazu kommt ein kurzer Text über die kulturhistorische und psychologische Bedeutung der Mutter und Frau.

Die französisch-chilenische Künstlerin Federica Matta zeichnet für die künstlerische Gestaltung der Göttinnen Bücher verantwortlich. Sie animiert die Gruppe der Figurinen in ihren Zeichnungen und lässt sie wie in einem imaginären Theater auftreten. Renommierte ArchäologInnen, die auf diese Figurinen spezialisiert sind, oder, wie im Falle der Figurinen vom Galgenberg und Falkenstein, diese sogar selbst gehoben haben, verfassen informative Texte zu den Abbildungen der kleinen Plastiken (Walpurga Antl-Weiser, Christine Neugebauer-Maresch).

https://vfmk.org/de/shop/the-dissident-goddesses-network

FANNY von GALGENBERG

Tu felix Niederösterreich! Niederösterreich darf sich glücklich schätzen, Fundplatz bedeutender Frauenfigurinen aus der Alt- und der Jungsteinzeit zu sein. Eine der berühmtesten vorgeschichtlichen Frauenfiguren, die Venus von Willendorf, (wieder)erblickte das Licht der Welt erst 1908. Und die Frauenfigur, der dieses vorliegende kleine Buch gewidmet ist, wurde tatsächlich erst 1988 (!) gefunden. Das war eine Sensation, die durch die Weltpresse ging.

Dieses der Fanny vom Galgenberg gewidmete Büchlein umfasst verschiedene Texte: Wir haben nicht nur das große Glück, diese wunderbare, 36 000 Jahre alte Tänzerin bestaunen zu können, sondern auch mit ihrer Ausgräberin in Austausch zu treten. Ein wichtiger Beitrag stammt von Christine Neugebauer-Maresch, die sie entdeckt, die sie ausgegraben hat. Zu ihrem Text gesellt sich ein Interview, das Romana Schuler mit zwei jungen Frauen – Zwillingen – aus dem niederösterreichischen Weinviertel geführt hat. Romana Schuler erkundigt sich nach ihren Erinnerungen, nach ihren Wünschen und Zukunftsvisionen. Ferner gibt es ein Glossar der um das Wort „Frau“ zu gruppierenden Begriffe, verfasst von Arantzazu Saratxaga Arregi. In ihrem Blick auf die Frau konzentriert sie sich auf den Aspekt der Bewegung, behält diese wesentliche Dimension einer Schlüsselposition der nomadischen Jäger- und Sammlerkulturen im Auge.  Und auch diese Zeichnungen für das kleine Buch wurden von der französisch-chilenischen Künstlerin Federica Matta beigesteuert, die das besondere Talent hat, diese alten Figurinen für uns wieder lebendig machen zu können.

Mit vereinten Kräften also schaffen wir eine Bühne, auf der wir diese wunderbare älteste Tänzerin der Welt, Fanny vom Galgenberg, auftreten lassen können – um die mit ihr zusammenhängenden Dinge wieder und auf neue Weise zu sehen und zu diskutieren!

https://vfmk.org/de/shop/the-dissident-goddesses-network-1

Das Idol von Falkenstein

Das Göttinnen-Buch #3 ist dem 1978 im niederösterreichischen Falkenstein aufgefundenen IDOL VON FALKENSTEIN aus der Zeit der Bemaltkeramik (ca. 4600 v.Chr.) gewidmet. Ein Text der verdienstvollen Archäologin Christine Neugebauer-Maresch erzählt die Umstände der Auffindung aus nächster Nähe und beleuchtet die sogenannte Lengyel-Kultur, welcher das kleine bemalte Kunstwerk entstammt. Ein manifestartiger Text zu den sesshaften Kulturen der Jungsteinzeit und der Rolle der Frau wird von Arantzazu Saratxaga Arregi beigesteuert, ein Interview, geführt von Romana Schuler mit der Weinviertler Weinbäuerin Elisabeth Himmelbauer leitet über in die Gegenwart niederösterreichischer Landwirtschaft, in die Gegenwart von Müttern und  Töchtern. Elisabeth von Samsonow leitet das Büchlein ein. Die französisch-chilenische Künstlerin Federica Matta hat die künstlerische Gestaltung auch dieses Göttinnen-Büchleins übernommen. Sie lässt das Idol von Falkenstein mit ihren Kolleginnen und ihrem keramischen „Haushalt“ wie in einem imaginären Theater auftreten und macht sie lebendig.

https://vfmk.org/de/shop/the-dissident-goddesses-network-2

Göttinnen Buch Nr.4:

Loess

Eine Frau in der Landschaft

Das Göttinnen-Büchlein Nr. 4 beschäftigt sich nicht mit einer speziellen Venus, mit einer Figurine oder mit einem Idol, sondern entwirft einen Horizont für das geologische Material, welches die niederösterreichischen prähistorischen Artefakte bis zu ihrer Auffindung geborgen hatte. Im Unterschied zu den Kulturen Frankreichs und Spaniens, deren Funde meist in den spektakulären Höhlen – beispielsweise von Lascaux, Chauvet und Altamira – zutage traten, waren die niederösterreichischen prähistorischen Relikte in Löss gepackt.

Im Zuge der durch das Corona-Virus ausgelösten Krise enthält dieses Büchlein neben einem Text der Kuratorin der künstlerischen „Löss-Ausstellung“ im Naturhistorischen Museum und Leiterin des Projektes THE DISSIDENT GODDESSES’ NETWORK, Felicitas Thun-Hohenstein, einen Kurztext zum künstlerischen Zugang von Elisabeth von Samsonow, eine kundige Beschreibung des Lösses durch die verdienstvolle Archäologin, erfolgreiche Ausgräberin Christine Neugebauer-Maresch, und das „Corona-Statement“, mit dem das Forschungsprojekt auf die aktuelle Krise reagiert.

HERAUSGEBER: The Dissident Goddesses’ Network, Elisabeth von Samsonow, Akademie der bildenden Künste Wien in Kooperation mit dem Forum Morgen

EINLEITUNG: Elisabeth von Samsonow

TEXTE: Elisabeth von Samsonow, Felicitas Thun-Hohenstein, Christine Neugebauer-Maresch

ARBEITEN: Elisabeth von Samsonow

FOTOS: Leopold Pluschkowitz

DESIGN: Vdg Grafik Christian Sageder

DETAILS: Deutsch, paperback, 14 x 12 cm, 60 Seiten