Ein Projekt in drei Phasen:
Die Entzündung der Phantasie – Die Erde lesen – Die Epiphanie der Göttin
THE DISSIDENT GODDESSES’ NETWORK ist ein an der Akademie der bildenden Künste Wien angesiedeltes Projekt im Zusammenwirken von Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen. Ausgehend von einer Beschäftigung mit den niederösterreichischen Venus-Funden in einem interdisziplinären Kontext stellt sich THE DISSIDENT GODDESSES’ NETWORK der Herausforderung eines zukunftsweisenden ökologischen Denkens. Die Erde ist ein Speicher nicht nur im archäologischen Sinn, sondern auch als geo- und biologisches Archiv, welches heute zwischen Geochemie, Geophysik und Agrikultur profitorientiert aufgeteilt wird. Die Geschichte ist gebunden an das Fassungs- und Produktionsvermögen der Erde.
THE DISSIDENT GODDESSES’ NETWORK entwirft mit dem Begriff GÖTTIN eine ökologische Wende, die nicht nur technologisch gedacht ist, sondern Geist, Gesellschaft und Umwelt miteinander verschränkt. Wider eine bloß technokratische Forcierung der Energie- und Klimapolitik, die das Problem der ersten ökologischen Phase der neunzehnsiebziger Jahre gewesen war, arbeitet THE DISSIDENT GODDESSES’ NETWORK an den Konzepten und Erfindungen neuer Subjektivitäten: des Erd-Subjekts, des Göttin-Subjekts, des Natur-Subjekts.
Die von THE DISSIDENT GODDESSES’ NETWORK diskutierte und vorgeschlagene Ökosophie baut auf die philosophische, historische und künstlerische Figur der Göttin auf (als dea natura, natura naturans, dea materia, Dea Mater oder Demeter, anima mundi). Die Strukturen des Begehrens, die in der kapitalistischen Welt auf die industrielle Warenwelt fixiert worden waren, werden über die Göttin reformuliert mit dem Ziel, den Fokus gegenwärtiger Politik und Ökonomie magnetisch zu verschieben. (Elisabeth von Samsonow)